Natura 2000 Schutzgebiet Mooshamer Moos
Einzigartiges Schmetterlingsprojekt im Lungau
Landwirtschaftsschüler, Berg- und Naturwacht sowie Schutzgebietsbetreuer helfen zusammen
Salzburger Landeskorrespondenz, 03.03.2019(LK) Er ist klein, zerbrechlich und kommt nur mehr selten vor: Der Blauschillernde Feuerfalter. Die Schutzgebietsbetreuung Lungau, die Berg- und Naturwacht und die Landwirtschaftliche Fachschule (LFS) Tamsweg haben sich nun zusammengetan, um den Lebensraum dieses besonderen Schmetterlings zu erhalten. Das Landes-Medienzentrum war im Lungau, um mehr über das Projekt zu erfahren.
„Es ist eine Premiere und ein einzigartiges Projekt, das von allen mitgetragen wird. Und es betont einmal mehr die Vorreiterrolle Salzburgs beim Landschafts- und Artenschutz“, sind sich Naturlandesrätin Maria Hutter und der für Landwirtschaft und Forst zuständige Landesrat Josef Schwaiger einig.
Mooshamer Moor Ost „aufgelichtet“
Im Europaschutzgebiet Mooshamer Moor Ost in der Gemeinde Unternberg geht es bereits zur Sache: Franz und Peter Ferner sowie Alois Doppler von der Berg- und Naturwacht sind mit Motorsäge, Axt und Zappel zugange und holzen das kleine Birkenwäldchen aus. Sie tun es - wie alle ihre Tätigkeiten, für den Naturschutz – freiwillig und ganz unter dem Motto: „Die Natur kann nur nützen, wenn man sie schützt“. Und auch die Schüler der zweiten Klasse der LFS Tamsweg haben bereits eifrig nach einer kurzen Unterweisung und einem Sicherheitscheck der Schutzkleidung durch die Forstfachlehrer mit den Holzarbeiten begonnen.
Unterstützung ohne Zögern
Lungaus Schutzgebietsbetreuerin Clara Leutgeb ist an die Berg- und Naturwacht und auch an die LFS Tamsweg herangetreten und hat sie um Unterstützung beim Ausholzen gebeten. Niemand hat lange gezögert, der Zusammenhalt bei der Mission „Einsatz für die Natur“ ist groß.
Schlangenknöterich ist Futter für seltenen Schmetterling
Sie alle helfen nun tatkräftig zusammen, um den Lebensraum des Blauschillernden Feuerfalters zu erhalten. „Diese vom Aussterben bedrohte Schmetterlingsart ist unter anderem auf das Vorkommen des Schlangenknöterichs angewiesen. Er ist die einzige Raupenfutterpflanze und gedeiht genau hier am Rande einer Streuwiese und eines Hochmoores besonders gut“, so Leutgeb.
Grundbesitzer: „Eine große Hilfe“
Dass die ehemalige Pferdewiese „aufgelichtet“ wird, freut auch Grundbesitzer Johann Brugger. Früher habe er alles selber herausgeschnitten, doch dies sei in seinem Alter schon schwer zu bewältigen. Und dass dies nun der „Nachwuchs“ und die Berg-und Naturwacht übernehme, sei eine große Hilfe.
Alle an einem Strang für den Naturschutz
Georg Kleinferchner, Lehrer an der LFS Tamsweg, Fachbereich Waldwirtschaft ergänzt: „Das kleine Holz ist für die Schüler ideal zum Üben. Wir helfen dem Grundbesitzer und tragen aktiv zum Natur- und Artenschutz bei.“ Für die Schüler Florian Wieser sind die Praxisstunden im Wald „eine tolle Abwechslung zum sonstigen Unterricht und machen zudem Spaß“. Die Holzarbeiten hier seien jedoch erst der Beginn: „Ich bin gespannt, wie sich nun die Vegetation und die Population des Schmetterlings entwickeln“, so Leutgeb.
Wo Naturschutz ein Gesicht hat
Mit den Schutzgebieten und der Betreuung nimmt das Land Salzburg österreichweit eine Vorreiterrolle ein. In allen Bezirken gibt es Schutzgebietsbetreuerinnen und -betreuer, die als wichtiges Bindeglied zwischen Land, Grundbesitzern, Bewirtschaftern und Touristen fungieren. REP_190301_10 (ram/grs/mel)
Mehr zum Thema: www.salzburg.gv.at/schutzgebietsbetreuung
Medienrückfragen: Christian Blaschke, Büro Landesrätin Maria Hutter, Tel.: +43 662 8042-4921, Mobil: +43 664 5917126, E-Mail: christian.blaschke@salzburg.gv.at und Medienrückfragen: Martin Wautischer, Büro Landesrat Josef Schwaiger, Tel.: +43 662 8042-2700, Mobil: +43 664 3122368, E-Mail: martin.wautischer@salzburg.gv.at
Redaktion: Landes-Medienzentrum