unsere Aufgabenbereiche sind vielfältig:

 

"Die als Landeswacheorgane beeideten Angehörigen der Salzburger Berg- und Naturwacht haben einen verantwortungsvollen Aufgabenbereich. Sie übernehmen mit ihrer Bestellung die Verpflichtung, jederzeit bei Übertretung einer gesetzlichen Vorschrift, einzuschreiten", erklärte Naturschutzreferentin Landeshauptmann-Stellvertreterin Dr. Astrid Rössler und hob dabei besonders die ehrenamtliche Tätigkeit der Berg- und Naturwachtorgane hervor. Dabei kommen vorrangig aufklärende Gespräche und Ermahnungen, bei gröberen Verstößen Anzeigen an die zuständigen Behörden sowie in besonderen Fällen die vorläufige Beschlagnahme von Gegenständen oder auch die Einstellung einer widerrechtlichen Maßnahme in Betracht. Besonders geschulte Organe können Organstrafverfügungen oder Sicherheitsleistungen einheben. Primäres Ziel der Salzburger Berg- und Naturwacht ist es aber, durch Aufklärungs- und Informationstätigkeit Eingriffen in die Natur vorzubeugen und Überzeugungsarbeit für die Notwendigkeit eines rücksichtsvollen Umganges mit Natur und Landschaft zu bewirken.

 

Aufgabenbereich der Berg- und Naturwacht:

 

Der Aufgabenbereich der Salzburger Berg- und Naturwacht ist äußerst breit gestreut. Zentraler Arbeitsbereich ist die Überwachung der Einhaltung landesrechtlicher Bestimmungen zum Schutz von Natur und Umwelt sowie die Unterstützung der Naturschutzbehörden, beispielsweise durch Aufstellung und Wartung von Schutzgebiets-Kennzeichnungstafeln. Periodische Kontrollen der Naturdenkmäler und Kontrollgänge in Schutzgebieten gehören zum Alltag der Berg- und Naturwacht. Daneben erfolgt von vielen Einsatzgruppen die Mitarbeit bei Naturschutzprojekten und Umweltaktionen wie Bachsäuberungen, Biotoppflegemaßnahmen oder die Mitwirkung bei naturkundlichen Forschungsvorhaben. Ein besonderes Anliegen ist den Berg- und Naturwachtorganen die Naturvermittlung sowie die Informationsvermittlung über Anliegen und Ziele des Umwelt- und Naturschutzes. Dafür werden Vorträge, geführte Wanderungen, Schulexkursionen usw. durchgeführt.

Großes Augenmerk wird auf die fachliche Aus- und Weiterbildung der Landeswacheorgane gelegt. Neben der Anwärterschulung finden jährlich spezielle Kurse und einsatzbezogene Schulungen, beispielsweise in Zusammenarbeit mit der Sicherheitsakademie der Polizei statt.

 

Unterschiedliche Herausforderungen in den Bezirken:

 

Die Herausforderungen sind in den einzelnen Teilen des Landes durchaus unterschiedlich. Unerlaubtes Abstellen von Kraftfahrzeugen, das oft zu erheblichen Schäden an Bodenpflanzen und Baumbeständen führt, ist beispielsweise an den Flachgauer Seen und im Stadtgebiet von Salzburg ein häufiges Delikt. Im Pinzgau und Lungau sind schwerpunktmäßig Überwachungen der Pilzschutzbestimmungen in den Sommermonaten und im Herbst von größerer Bedeutung. Im Tennengau wurden 2013 permanente Überwachungsdienste im Europaschutzgebiet Tauglgries zum Schutz der letzten Vorkommen von Flussuferläufern und Flussregenpfeifern sowie schon in den vergangenen Jahren weitergeführt. Die Bezirksgruppe beteiligte sich auch an einer Ferienaktion zur Betreuung von Kindern in den Sommermonaten, wobei spielerisch Naturerfahrungen vermittelt wurden. Im Pongau und Lungau stand unter anderem die permanente Überwachung des einzigen größeren Brutgebietes des rotsternigen Blaukehlchens in den Ostalpen am Obertauern auf dem Programm. Es ist dieser langjährig angelegten Überwachung mit zu verdanken, dass dieses bemerkenswerte Vogelvorkommen bis heute erhalten werden konnte. Viele Einsatzgruppen der Berg- und Naturwacht beteiligten sich auch an Amphibienschutzaktionen, Wald- und Bachsäuberungen.

 

Freiwillige Arbeit im Wert von einer Million Euro

 

Rechnet man die freiwillig und ehrenamtlich erbrachten Leistungen der Salzburger Berg- und Naturwacht im Jahr 2013 zusammen, ergibt sich ein Gegenwert für die ausgewiesenen Einsatzstunden in gezielten Einsätzen, Aus- und Fortbildungsveranstaltungen, von rund 510.000 Euro. Die vielen "ungebundenen Einsatzleistungen", also die Erledigung von Naturschutzaufgaben innerhalb anderer Tätigkeiten, beispielsweise als Jagd- und Forstschutzorgane, sind in der Berechnung nicht enthalten, sodass insgesamt der Wert der für den Naturschutz erbrachten Leistungen wohl mit rund einer Million Euro anzusetzen wäre, wenn die Arbeit bezahlt werden müsste.

 

Zusammengefasste Landestätigkeit:

  1. Laufende Überwachung naturschutz- und nationalparkrechtlicher Bestimmungen
  2. Durchgehende Überwachung und Kontrollgänge während der Sommermonate Juni, Juli und Anfang August im Natur- und Landschaftsschutzgebiet Obertauern-Hundsfeldmoor zum Schutz des rotsternigen Blaukehlchens auf dem Obertauern.
  3. Durchgehende Überwachung und Kontrollgänge während der Sommermonate Mai, Juni und Juli im Natura 2000-Gebiet Tauglgries zum Schutz des Flussregenpfeifers
  4. Die jährlich wiederkehrende Kontrolle der Naturdenkmäler ist eine besonders wichtige und verantwortungsvolle Aufgabe, da sie nicht nur zur rechtzeitigen Einleitung von gegebenenfalls notwendigen Sanierungsmaßnahmen führt, sondern vor allem Schäden an Personen und Sachwerten, etwa  durch abbrechende Dürräste, vermeiden hilft.
  5. Landesweite Instandsetzung und Erneuerungsarbeiten von Schutzgebietsbezeichnungen.
  6. Überwachung der Landschaftsschutzbestimmungen (Pflegeplan) im öffentlichen landeseigenen Naturstrandbad in Zell am Wallersee und im angrenzenden Natura 2000 – Gebiet Wenger Moor durch die Einsatzgruppe Seekirchen.
  7. Durchführung von Müllsammelaktionen
  8. Betreuung von Amphibien-Wanderstrecken
  9. Landesweite Informationsveranstaltungen in Schulen mit Diavorträgen, geführte Wanderungen für Urlauber in den Fremdenverkehrsregionen.
  10. Veranstaltungen zur Weiterbildung der Salzburger Berg- und Naturwacht.
  11. Repräsentative Ausrückungen bei Veranstaltungen des Bundesheeres, des Landes und der Gemeinden.
  12. Bescheidüberprüfungen für die Bezirksverwaltungsbehörden und Landesregierung.

"Hervorzuheben ist die ausgezeichnete Zusammenarbeit mit der gesamten Exekutive im Lande, mit den Verwaltungsbehörden, den Gemeinden sowie der Salzburger Jägerschaft und dem Landesfischereiverband. Die geleistete Arbeit stellte eine wirkungsvolle Hilfe für die mit der Vollziehung von Natur- und Umweltschutzbestimmungen befassten Behörden des Landes dar", so Rössler.